Cactus

in der Homöopathie

Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

Inhaltliche Betreuung
Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

🖊 Aktualisiert am: 09.10.2023



Was ist Cactus?

Cactus gilt neben Digitalis als wichtiges homöopathisches Herzmittel. Es wird verabreicht bei Angina pectoris und Herzentzündungen (Endokarditis, Myokarditis, Perikarditis) sowie bei Durchblutungsstörungen. Cactus ist ein erfolgreiches Mittel zur Behandlung von Herzneurosen / -angst. Es wirkt ausgleichend auf die Herzfrequenz. Man gibt es auch bei Menstruationsbeschwerden und Eierstockentzündungen.

Leitsymptome

  • Gefühl des Zusammenschnürens in Körperteilen
  • Niedergeschlagen
  • Schlecht gelaunt
  • Angst, zu sterben

Informationen zum Mittel

Woran erkennt man Patienten, die Cactus benötigen?

Typisch für Cactus sind stechende Schmerzen und das Empfinden von Eingeschnürtsein. Auf Liebeskummer reagiert der Cactus-Mensch mit Herzstolpern. Er ist schnell atemlos beim Treppensteigen, entwickelt einen harten, schnellen Puls, hustet schleimig, oft mit Blutbeimengung.

Der Brustkorb fühlt sich so eingeschnürt an, dass Sprechen unmöglich ist, mit Stichen vom Zwerchfell in die Brust hinein. Die Schmerzen wandern vom Brustbein zwischen die Schulterblätter. Es kommt zu erhöhtem Blutandrang in den Kopf. Man kann nicht schlucken, weil die Speiseröhre verengt scheint. Urin geht tröpfelnd und brennend ab, hat die Farbe von Stroh. Die rechte Gesichtshälfte schmerzt stechend wie bei einer Trigeminus-Neuralgie, zunehmend bei Aufregung, Geräuschen und hellem Licht.

Arme und Beine sind schwer, man kann keine langen Strecken gehen, bleibt häufig stehen. An der linken Hand und den unteren Extremitäten bilden sich Ödeme. Die Haut ist trocken, glänzend, schuppig, ohne Juckreiz. Nachts und vor Einsetzen der Menstruation ist der Herzschlag beschleunigt, auch bei kleinen Anstrengungen und längerem Stehen. Regelschmerzen sind nur im Liegen zu ertragen, ziehen vom Uterus in den Magen.

Cactus-Erwachsene sind empfindsam, oft trauriger Stimmung, halten sich für unheilbar krank und dem Tode geweiht. Sie stehen ungern im Vordergrund, sind leise, reagieren empfindlich auf Geräusche. Im Gesicht sind sie blass-bläulich, frösteln häufig am ganzen Körper.

Cactus-Kinder haben große Angst und Herzklopfen bei Erkrankungen. Sie sind ruhig, in sich gekehrt, schweigsam und möchten alleine sein.

Verbesserung & Verschlechterung

Cactus ist bei allen typischen Symptomen angezeigt, die sich durch folgende Modalitäten verbessern oder verschlechtern:

Verbesserung:
  • Frischluft
Verschlechterung:
  • links liegen
  • zwischen 11 und 23 Uhr
  • Berührung
  • körperliche Anstrengung

Was sind typische Anwendungsgebiete für Cactus?

  • Durchblutungsstörungen
  • Herzbescherden
  • Menstruationsbeschwerden

Anwendungsgebiete im Detail

Durchblutungsstörungen

Arterielle Mangeldurchblutung der unteren Extremitäten. Man kann keine längeren Strecken schmerzfrei zurücklegen, ohne Rast einzulegen, beginnt zu hinken (Schaufenster-Krankheit).

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Durchblutungsstörungen im Detail
Herzbeschwerden

Entzündungen des Herzmuskels, Herzstolpern und Herzkrämpfe mit schnürenden Schmerzen (Angina pectoris). Angezeigt auch bei Herzangst.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Herzbeschwerden im Detail
Menstruationsbeschwerden

Die Blutung setzt zu früh ein, ist klumpig und dunkel wie Pech. Gebärmutterkrämpfe, die bis in den Magen ziehen, bei gleichzeitig einschießenden spontanen Schmerzen in der Nierengegend.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Menstruationsbeschwerden im Detail

Anwendungsinformationen

Darreichungsformen von Cactus

Man gibt die Urtinktur oder Globuli (auch in Wasser gelöst) in Niedrigpotenzen, bei akuten Beschwerden in halbstündigen Intervallen bis die Symptome sich bessern.

Cactus Dosierung

Einnahme und Dosierung

Das Mittel wird als Urtinktur oder in niedriger Potenz D3 bei akuten Beschwerden mit fünf Tropfen bzw. Globuli dreimal täglich gereicht. Bei besonders ausgeprägten Beschwerden kann die Dosis auf eine fünfmalige Tagesgabe erhöht werden. Von einer Langzeiteinnahme in der Selbstmedikation ist abzuraten. Hochpotenzen des Mittels erfordern eine vorherige therapeutische Abklärung.

Cactus in der Schwangerschaft

Homöopathie während der Schwangerschaft

Cactus gehört zu den selten verabreichten Mitteln für Schwangere. Es hilft bei der Bewältigung von starken Ängsten, die Beklemmungsgefühle und Herzbeschwerden auslösen. Wichtiger ist die Bedeutung von Cactus grandiflorus während bzw. nach der Geburt. Man gibt es zur Linderung von besonders schmerzhaften Nachwehen und bei Schmerzen in der Rückbildungsphase der Gebärmutter. Auch hier sind andere homöopathische Mittel gebräuchlicher, darunter Magnesium phosphoricum.

Nebenwirkungen von Cactus

Cactus sollte ohne Indikation bzw. passendem Arzneimittelbild sowie bei einer Überempfindlichkeit gegen die Ursubstanz nicht verabreicht werden. Schwangere Patientinnen und Stillmütter sollten die Einnahme des Mittels in jedem Fall zuvor mit ihrem Arzt besprechen.

Ähnliche Mittel

Aconitum

Aconitum und Cactus sind wichtige Mittel bei Angina pectoris. Typisch für Aconitum sind starke Herzscherzen mit großer Unruhe und der Angst zu sterben. Das Gesicht ist rot und wird beim Aufsetzen blass.

Weitere Themen zur Anwendung von Cactus

Typische Potenzen:
D1 bis D12, Urtinktur
Deutsche Bezeichnung:
Königin der Nacht
Stoffart:
Pflanze
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Redaktionelle Leitung und Qualitätssicherung: Heilpraktikerin

Unsere Quellenangaben

  • Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel, Henry C. Allen, Urban & Fischer Verlag, 5. Auflage, 2017
  • Leit- und wahlanzeigende Symptome der Homöopathie, Adolf Voegeli, Haug Verlag, Stuttgart, 5. Auflage, 2002

Letzte Aktualisierung: 09.10.2023

Bitte beachten Sie:

Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch! Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Heilpraktiker, Arzt oder Apotheker!