Podophyllum

in der Homöopathie

Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

Inhaltliche Betreuung
Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

🖊 Aktualisiert am: 10.11.2023



Was ist Podophyllum?

Podophyllum verwendet die Homöopathie, um chronische Magen-Darm-Beschwerden zu therapieren, die aus dem Drüsenversagen des Verdauungstraktes entstehen. Das Mittel findet daher Anwendung bei starken Durchfällen, Blähungen, sowie bei Entzündungen von Bauchspeicheldrüse, Milz, Magen und Dünndarm.

Leitsymptome

  • Ohnmachtsneigung bei Durchfall oder Stuhlgang
  • Durchfall während der Zahnung, früh am Morgen
  • Entzündete, schmerzhafte Eierstöcke
  • Zähneknirschen während der Nacht
  • Zahnungsschwierigkeiten
  • Glühend-heiße Wangen

Informationen zum Mittel

Woran erkennt man Patienten, die Podophyllum benötigen?

Podophyllum verspürt krampfartige Ober- und Unterbauchschmerzen, hör- und fühlbare Gluckergeräusche und Zusammenziehen des Darms.
Das Stuhlbedürfnis tritt spontan, schmerzlos und äußerst dringend auf, dabei ergießen sich große Mengen in breiiger Konsistenz oder als spritzende Flüssigkeit. Der Fäzes kann unverdaute Nahrung, Blut und Schleim enthalten.
Bei dem Erscheinungsbild liegt möglicherweise eine Lebensmittelunverträglichkeit oder -vergiftung akuter oder chronischer Natur zugrunde. Man klagt über drückende rechtsseitige Oberbauchbeschwerden, die bei Palpation nachlassen und auf ein Leberleiden hinweisen. Die Innereien erscheinen schwer, nach unten ziehend. Man zeigt Anzeichen von Gelbsucht, kann wegen kloßiger Gefühle in der Speiseröhre nur unzureichend schlucken.
Der Mastdarm neigt zu Vorfällen, es brennt nach dem Stuhlgang. Ein gefüllter Magen ruft Herzdrücken hervor. Nachts jammert und wimmert man im Schlaf ohne aufzuwachen. Bei Säuglingen / Kleinkindern treten die Beschwerden häufig während des Zahnwechsels auf.

Verbesserung & Verschlechterung

Podophyllum ist bei allen typischen Symptomen angezeigt, die sich durch folgende Modalitäten verbessern oder verschlechtern:

Verbesserung:
  • Bauchlage
Verschlechterung:
  • Hitze
  • früh am Morgen

Was sind typische Anwendungsgebiete für Podophyllum?

  • Durchfall
  • Bauchkrämpfe

Anwendungsgebiete im Detail

Durchfall

Stinkende gussartige, gallige Durchfälle, sehr voluminös, chronisch, mit Schleimbeimengungen (sogen. "Hydrantenstühle"). Anschließend brennendes Rektum und Leeregefühl im Bauch. Gefahr eines Mastdarmvorfalls.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Durchfall im Detail
Magen-/ Darmbeschwerden

Magenkoliken und Druckgefühl in der Magengegend. Man erbricht Galle, hat starke Blähungen und einen schlechten Geschmack im Mund. Durchfall und Verstopfung wechseln sich ab.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Magen-/ Darmbeschwerden im Detail

Anwendungsinformationen

Darreichungsformen von Podophyllum

Bis D3 ist Podophyllum verschreibungspflichtig. Man gibt oral und invasiv Potenzen zwischen D4 bis D6, nach Erscheinungsbild auch bis D12. Das Mittel kann sich ergänzen mit Natrium chloratum (Natrium muriaticum).

Podophyllum Dosierung

Einnahme und Dosierung

Man reicht im Akutfall fünf Globuli Podophyllum D6 im Stundenrhythmus, bis die Symptome merklich abklingen. Bei Durchfällen wird das Mittel nach dem Stuhlgang verabreicht. Allgemein gilt, dass ein Behandlungszyklus mit Podophyllum drei Tage nicht überschreiten sollte.

Podophyllum in der Schwangerschaft

Homöopathie während der Schwangerschaft

Podophyllum hilft Schwangeren bei Gebärmutter- und Darmbeschwerden, die nur durch das Liegen auf dem Bauch gelindert werden. Ursachen sind hier meistens Blähungen, Magenschmerzen, Durchfallerkrankungen, aber auch Hämorrhoiden oder Gebärmutterveränderungen. Das Mittel eignet sich zur postnatalen Therapie, wenn die beschriebenen Beschwerden auftreten, insbesondere, wenn es in der Region des rechten Eierstocks zu Schmerzen kommt, die sich bei ausgestreckten Beinen verschlimmern. Besonders bewährt hat sich Podophyllum, wenn im Zusammenhang mit der Entbindung ein Vaginalprolaps auftritt.

Nebenwirkungen von Podophyllum

Es sind keine Neben- oder Wechselwirkungen zu dem homöopathischen Podophyllum bekannt. Ab einer Verdünnung von D3 kann das Mittel auch in der Selbstmedikation verabreicht werden. Patienten mit chronischen Leber-, Gallenweg- oder Bauchspeicheldrüsenerkrankungen sollten zuvor jedoch homöopathischen Rat einholen.

Weitere Themen zur Anwendung von Podophyllum

Typische Potenzen:
D4 bis D6
Deutsche Bezeichnung:
Schildförmiges Fußblatt, Maiapfel, Entenfuß
Stoffart:
Heilpflanze
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Redaktionelle Leitung und Qualitätssicherung: Heilpraktikerin

Unsere Quellenangaben

  • Handbuch der homöopathischen Leitsymptome und Bestätigungssymptome, Roger Morrison, Kai Kröger Verlag für homöopathische Literatur, Groß Wittensee, 1. Auflage, 1995
  • Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre, William Boericke, Narayana Verlag, Kandern, 3. Ausgabe, 2010
  • Leit- und wahlanzeigende Symptome der Homöopathie, Adolf Voegeli, Haug Verlag, Stuttgart, 5. Auflage, 2002

Letzte Aktualisierung: 10.11.2023

Bitte beachten Sie:

Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch! Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Heilpraktiker, Arzt oder Apotheker!