Sanguinaria

in der Homöopathie

Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

Inhaltliche Betreuung
Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

🖊 Aktualisiert am: 10.11.2023



Was ist Sanguinaria?

Sanguinaria ist ein rechtsseitig wirkendes homöopathisches Mittel, das vor allem die Atemwege und die Schleimhäute anspricht. Es wird daher bevorzugt gegen Erkältungen, Husten und Katarrhe oder nach einer bereits überstandenen Grippe eingesetzt.

Die genannten Erkrankungen sind durch übelriechenden Atem bzw. Auswurf gekennzeichnet und ziehen häufig Durchfall nach sich.

Ein weiteres großes Einsatzgebiet für Sanguinaria sind das weibliche Klimakterium bzw. die damit ggf. verbundenen Beschwerden wie Hitzewallungen oder Migräne.

Während Süßigkeiten, rechtsseitiges Liegen und Bewegung oder Berührung die Leiden verschlechtern, tritt durch den Verzehr saurer Speisen und Getränke sowie durch Schlaf oder Dunkelheit Besserung ein.

Leitsymptome

  • Rechtsseitige Migräne/Kopfschmerzen durch Überarbeitung besser durch Erbrechen und Schlaf
  • Wässriger (Heu-) Schnupfen mit häufigem Niesen und starker Empfindlichkeit gegenüber Gerüchen von Pflanzen und Pollen
  • Entzündung der Speiseröhre mit saurem Aufstoßen und starkem Sodbrennen
  • Husten besser durch Absonderungen (Aufstoßen, Abgang von Blähungen, Erbrechen)
  • Schulterschmerzen nachts, beim Armheben und nachts beim Draufliegen
  • Brennen in verschiedenen Körperteilen (z.B. brennende Fußsohlen und Handflächen)
  • Gerötete, brennende Wangen
  • Husten mit zähem, rotbraunem Auswurf

Informationen zum Mittel

Woran erkennt man Patienten, die Sanguinaria benötigen?

Ganz ähnlich dem aus der Wurzel austretenden Saft besitzen typische Sanguinaria-Patienten "wallendes Blut". Sie sind ungeduldige, leicht erregbare und schnell verärgerte Menschen mit einem häufig heißen, roten Gesicht und als "brennend" empfundenen Handflächen oder Fußsohlen. Als auffälligste Merkmale gelten Schmerzen, die an Hinterkopf, Nacken oder Schulter beginnen, sich über den gesamten Kopf ausdehnen und über dem rechten Auge festsetzen oder durch Rosenduft hervorgerufene Schnupfenbeschwerden.

Verbesserung & Verschlechterung

Sanguinaria ist bei allen typischen Symptomen angezeigt, die sich durch folgende Modalitäten verbessern oder verschlechtern:

Verbesserung:
  • bei Ruhe
  • im Dunkeln
  • Schlaf
Verschlechterung:
  • Berührung
  • Bewegung

Was sind typische Anwendungsgebiete für Sanguinaria?

  • Grippale Infekte
  • Erkältungen
  • Heuschnupfen
  • Rheumatische Beschwerden
  • Wechseljahresbeschwerden
  • Migräne
  • Übelkeit und Erbrechen

Anwendungsinformationen

Darreichungsformen von Sanguinaria

Sanguinaria wird üblicherweise in Präparaten mit Potenzen zwischen D6 und D12 verabreicht.

Sanguinaria Dosierung

Einnahme und Dosierung

Zur Behandlung von Schmerzen reicht man morgens und abends jeweils fünf Globuli Sanguinaria D12.

Beschwerden der Ohren werden mit 5 Kügelchen Sanguinaria D6 dreimal täglich behandelt.

Bei akuten Beschwerden darf das Mittel im Dreistundenrhythmus mit drei Globuli zusätzlich gegeben werden.

Bei gynäkologischen Beschwerden reicht man zweimal täglich drei bis fünf Globuli D6 oder D12, am besten morgens und abends.

Drei Gaben Sanguinaria D12 morgens, mittags und abends sind bei Hautkrankheiten indiziert.

Möchte man Verdauungsstörungen mit Sanguinaria behandeln, müssen dazu die anderen Symptome des Erscheinungsbildes bzw. der Anwendungsmöglichkeiten berücksichtigt werden, um die geeignete Potenz, Dosierung und Einnahmedauer bestimmen zu können.

Sanguinaria Wirkung

Sanguinaria wirkt auf die Atemwege, den Bewegungsapparat und den Magen.

Sanguinaria in der Schwangerschaft

Homöopathie während der Schwangerschaft

Sanguinaria sollte in der Schwangerschaft nur nach fachkundiger Rücksprache angewendet werden. Da der Ausgangsstoff stimulierend auf die Gebärmutter wirkt, könnten bei unsachgemäßer Anwendung vorzeitige Wehen ausgelöst werden. Bei eindeutiger Indikation und unter Aufsicht eines Arztes bzw. Homöopathen wird Sanguinaria vereinzelt bei drohender Fehlgeburt und Schmerzen bei Dehnung des Mutterbandes eingesetzt.

Sanguinaria für das Baby

Homöopathie für Säuglinge und Babys

Sanguinaria wird häufig bei chronischem Schnupfen im Babyalter gegeben. Die Nasenschleimhäute sind trocken. Die Nase ist verstopft und erschwert das Trinken an der Brust. Wenn nach einer Erkältung ein trockener und hartnäckiger Husten bestehen bleibt, wird häufig Sanguinaria gegeben. Die Kinder leiden zudem unter Kopfschmerzen und haben ein auffällig gerötetes Gesicht.

Sanguinaria für Hund, Pferd und Katze

Homöopathie für Tiere

Sanguinaria wird Tieren gegeben, die unter hartnäckigem Husten leiden. Dieser bessert sich auffällig nach dem Abgang von Blähungen. Die Schleimhäute sind insgesamt sehr trocken und die Pfoten brennend heiß.

Nebenwirkungen von Sanguinaria

Empfindliche Patienten reagieren eventuell auf sehr niedrige Potenzen mit Übelkeit und Brechreiz. Weiterhin können andere im Erscheinungsbild beschriebene Symptome kurzfristig verstärkt auftreten.

Weitere Themen zur Anwendung von Sanguinaria

Typische Potenzen:
Sanguinaria wird häufig in den Potenzen D12, C12, C30 und C200 verwendet.
Deutsche Bezeichnung:
Kanadische Blutwurzel
Stoffart:
Heilpflanze
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Redaktionelle Leitung und Qualitätssicherung: Heilpraktikerin

Unsere Quellenangaben

  • Handbuch der homöopathischen Leitsymptome und Bestätigungssymptome, Roger Morrison, Kai Kröger Verlag für homöopathische Literatur, Groß Wittensee, 1. Auflage, 1995
  • Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre, William Boericke, Narayana Verlag, Kandern, 3. Ausgabe, 2010
  • Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel, Henry C. Allen, Urban & Fischer Verlag, 5. Auflage, 2017

Letzte Aktualisierung: 10.11.2023

Bitte beachten Sie:

Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch! Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Heilpraktiker, Arzt oder Apotheker!