Kalium jodatum

in der Homöopathie

Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

Inhaltliche Betreuung
Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

🖊 Aktualisiert am: 03.11.2023



Was ist Kalium jodatum?

Kalium jodatum wird in der Homöopathie gegeben bei erhöhter Erkältungsneigung und einer Schwäche des Immunsystems, bei festsitzendem Husten, chronischer und asthmatischer Bronchitis. Es findet weiterhin Verwendung bei Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates.

Das Mittel hat sich außerdem bewährt bei der Behandlung von Wechseljahresbeschwerden.

Leitsymptome

  • Beschwerden durch geistige Überanstrengung
  • Allergischer Fließschnupfen mit ätzendem Nasensekret und Stirnschmerzen
  • Entzündung der Harnröhre mit dicken, gelbgrünlichen Absonderungen
  • Rückbildung der Hoden / der Brüste
  • Rheumatische Schmerzen besser durch Bewegung und an der frischen Luft
  • Ischiasschmerzen nachts
  • Warmblütiger Typ
  • Vergrößerung der Schilddrüse

Informationen zum Mittel

Woran erkennt man Patienten, die Kalium jodatum benötigen?

Kalium jodatum-Patienten sind überaus korrekt und konservativ, haben eine hohe Moralvorstellung, zeigen sich insgesamt im Wesen eher widersprüchlich. Insbesondere ihnen nahestehenden Menschen gegenüber verhalten sie sich sehr unnachgiebig, sind reizbar, können gehässig und zänkisch reagieren. Sie sind sehr schreckhaft, furchtsam, haben ein schlechtes Gedächtnis. Gleichzeitig sind sie zu Späßen bereit und hören sich gern reden.

Typische körperliche Anzeichen für einen Bedarf an Kalium jodatum sind eine erhöhte Infektneigung, eine Anfälligkeit für Pilzerkrankungen sowie schwache Schleimhäute. Man neigt zu Fließschnupfen mit scharfen Absonderungen, welche die Nasenwände angreifen. Die Nasenatmung ist stark eingeschränkt. Man ist heiser, hustet hart, hat geschwollene Mandeln und einen trockenen Hals. Es besteht eine erhöhte Neigung zu Lungentzündungen bei einer harmlos begonnenen Erkältung. Es kommt zu bohrendem, heißem Stirnkopfschmerz und verschwommenem Sehen. Die Augenlider sind entzündet und geschwollen wie bei einer chronischen Bindehautentzündung. Das ganze Gesicht ist aufgedunsen, die Lippen rissig. Die Patienten weisen geschwollene Gelenke bzw. Gelenködeme auf, berichten über schneidende Schmerzen in den Knochen mit Frostgefühl. Man fühlt sich im oberen Bewegungsapparat wie zerschlagen. Fersen und Fußsohlen schmerzen auch ohne Belastung.

Das Essen hat einen strohartigen Geschmack, das Schlucken fällt schwer. Die Zunge ist weiß belegt, hat seitlich Zahneindrücke, die Mundschleimhaut zeigt Bläschen. Chronische Blähungen und Sodbrennen stellen sich ein. Man neigt zu gelbwässrigem Stuhlgang, der nur spärlich mit heftigen Krämpfen im unteren Bauch abgeht; der Urin ist dunkel gefärbt, ebenfalls spärlich. Nachts kommt es zu Hitzewallungen. Man erwacht mit heftigem Herzklopfen, hat Albträume, weint im Schlaf. Die Haarwurzeln sind entzündet, man ergraut schnell, verliert reichlich Haare.

Frauen leiden unter schmerzhafter Menstruation, berichten über ein schmerzhaftes Zucken des rechten Eierstockes mit Schwellungsgefühl. Generell wird scharfer grün-gelber Ausfluss wie auch vermehrter Weißfluss beobachtet, ebenso spontaner Milchfluss aus einer oder beiden Brüsten. Männer sondern aus der Harnröhre grünlichen Schleim ab. Die Penisspitze ist schmerzlos geschwollen, die Hoden verkleinert.

Verbesserung & Verschlechterung

Kalium jodatum ist bei allen typischen Symptomen angezeigt, die sich durch folgende Modalitäten verbessern oder verschlechtern:

Verbesserung:
  • Frischluft
  • Bewegung
  • Warme Getränke
  • Anziehen der Arme und Beine
Verschlechterung:
  • In der Nacht
  • Geschlossene Räume
  • Kalte Nässe
  • Schwüle
  • Druck
  • Wetterwechsel
  • Kaltes Essen
  • Kalte Milch

Was sind typische Anwendungsgebiete für Kalium jodatum?

  • Bindehautentzündung
  • Haarausfall
  • Hautausschläge
  • Heuschnupfen
  • Erkältungen
  • Rheuma
  • Wechseljahresbeschwerden

Anwendungsgebiete im Detail

Bindehautentzündung (Konjunktivitis)

Geschwollene Augenlider mit roten Lidrändern, es kommt zu grünlichen Eiterungen. Das Sehvermögen ist verschwommen.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Bindehautentzündung (Konjunktivitis) im Detail
Blähungen

Können Atemnot und Herzschmerzen verursachen, treten gehäuft nach Genuss von kalter Milch auf. Magen und Darm kollern und knurren laut.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Blähungen im Detail
Haarausfall

Sichtbare Haarausdünnung mit Knötchenbildung am Übergang zur Kopfhaut. Bildung von "Geheimratsecken". Frühzeitiges, rasch auftretendes Ergrauen.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Haarausfall im Detail
Alle 12 Anwendungsgebiete von Kalium jodatum anzeigen

Anwendungsinformationen

Darreichungsform von Kalium jodatum

Das Mittel wird als Tropfen, Globuli oder Tabletten in einer auf die persönliche Symptomatik abgestimmten Potenz gereicht.

Kalium jodatum Dosierung

Einnahme und Dosierung

Dosierung und Einnahmefrequenz richtet sich nach dem persönlichen Beschwerdebild. Sind keine Vorerkrankungen oder Überempfindlichkeiten bekannt, nimmt man täglich dreimal fünf Globuli oder Tropfen bzw. eine Tablette in der Potenz D6 oder D12, bei chronischen Beschwerden D30 einmal pro Woche.

Kalium jodatum in der Schwangerschaft

Homöopathie während der Schwangerschaft

Aufgrund der besonderen hormonellen Umstände sollten Schwangere das Mittel nicht eigenständig einnehmen, sondern die Therapie mit einem Arzt oder Homöopathen abstimmen.

Nebenwirkungen von Kalium jodatum

Sowohl bei einer Jodüberempfindlichkeit als auch bei einer bekannten Erkrankung der Schilddrüse sowie bei bekannter Schwangerschaft sollte vor der Einnahme von Kalium jodatum ein Arzt bzw. Homöopath konsultiert werden.

Weitere Themen zur Anwendung von Kalium jodatum

Typische Potenzen:
ab D6 / D12
Deutsche Bezeichnung:
Kaliumjodid
Stoffart:
Mineralsalz
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Redaktionelle Leitung und Qualitätssicherung: Heilpraktikerin

Unsere Quellenangaben

  • Handbuch der homöopathischen Leitsymptome und Bestätigungssymptome, Roger Morrison, Kai Kröger Verlag für homöopathische Literatur, Groß Wittensee, 1. Auflage, 1995
  • Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel, Henry C. Allen, Urban & Fischer Verlag, 5. Auflage, 2017

Letzte Aktualisierung: 03.11.2023

Bitte beachten Sie:

Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch! Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Heilpraktiker, Arzt oder Apotheker!