Ledum

in der Homöopathie

Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

Inhaltliche Betreuung
Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

🖊 Aktualisiert am: 06.11.2023



Abbildung von Ledum

Was ist Ledum?

Das aus den in Alkohol mazerierten Blattspitzen gewonnene homöopathische Mittel Ledum wird prophylaktisch gegen stechende Schmerzen und Wundinfektionen verwendet. Es gilt als wirksam bei sämtlichen Schnitt-, Schürf- und Stichverletzungen sowie Insektenstichen und Tierbissen. Bei gequetschter, geschwollener und blaurot verfärbter Haut fördert Sumpfporst die Heilung und beschleunigt das Abklingen "blauer Augen".

Weitere Anwendungsgebiete sind rheumatische Beschwerden, die von den Füßen aufsteigen und zu kalten Gelenken führen. Wärme, Bewegung, Erschütterung und Berührung verschlimmern die Symptome; kalte Umschläge und Eiswasser verschaffen Linderung.

Leitsymptome

  • Frostigkeit
  • Verletzungen durch Insektenstiche, spitze Werkzeuge, Nägel mit starker Schwellung und Entzündung
  • Verletzungen und Entzündungen fühlen sich kalt an und werden durch Kälte gebessert
  • Rheumatische Schmerzen schlimmer in der Nacht und durch Bettwärme, besser durch Kälte und kalte Anwendungen
  • Gicht
  • Verstauchungen mit großen Blutergüssen
  • Auf Stirn und Wangen rote Pickel
  • Schmerzhafte Fußsohlen

Informationen zum Mittel

Woran erkennt man Patienten, die Ledum benötigen?

Ledum ist ein aggressiver, unzufriedener und ungeselliger Typ, der bei Erkrankung abgestumpft wirkt. Trotzdem sich die von Beschwerden betroffenen Gelenke kalt anfühlen, empfindet er sie als heiß. Seine Haut ist trocken und zeigt bläuliche Flecke oder Stirnakne. Ledum leidet aufgrund seiner übersteigerten Phantasie unter Einschlafstörungen, sieht Gespenster und wirft sich im Bett hin und her. Aufgrund häufig starker Kopfschmerzen verträgt er keine Kopfbedeckung.

Verbesserung & Verschlechterung

Ledum ist bei allen typischen Symptomen angezeigt, die sich durch folgende Modalitäten verbessern oder verschlechtern:

Verbesserung:
  • Eis essen
  • kalte Anwendungen
  • Kälte
Verschlechterung:
  • Alkohol
  • Bettwärme
  • nachts
  • Wärme

Was sind typische Anwendungsgebiete für Ledum?

  • Hexenschuss
  • Gicht
  • Insektenstiche
  • Tierbisse
  • blaues Auge
  • Verstauchungen

Anwendungsgebiete im Detail

Augenverletzung

Prellung oder Quetschung des Auges mit starkem Bluterguss und brennenden Schmerzen. Wenn Arnica keine Besserung bringt, ist Ledum das Folgemittel. Besserung durch Kälte oder kalte Umschläge.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Augenverletzung im Detail
Bluterguss

Mittel nach Arnica, wenn der Bluterguss nicht zurück geht. Die verletzte Stelle fühlt sich äußerlich kalt an. Innerlich wird jedoch ein brennendes Gefühl beschrieben. Besser durch kalte Auflagen. Schlimmer durch Wärme.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Bluterguss im Detail
Gicht

Schmerzen beginnen an den Füßen und steigen von unten nach oben. Häufig ziehen die Schmerzen vom Kreuz über die rechte Hüfte in die linke Schulter. Schmerzen nehmen in der Wärme zu, bei Kälte lassen sie nach.

Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)

Gicht im Detail
Alle 6 Anwendungsgebiete von Ledum anzeigen

Anwendungsinformationen

Darreichungsformen von Ledum

Die gebräuchlichsten Anwendungen für Ledum liegen zwischen D6 und D12; in Einzelfällen auch darunter.

Ledum Dosierung

Einnahme und Dosierung

Man beginnt die Therapie bei akuten Beschwerden mit den Potenzen D6 oder D12 halbstündlich mit fünf Globuli. Der Rhythmus wird nach Rückgang der Symptome, spätestens jedoch nach einem Tag, herabgesetzt auf die zwei- bis dreimalige Gabe pro Tag. Sind keine Symptome mehr vorhanden, wird das Mittel abgesetzt.

Ödeme behandelt man in höherer Potenz und in größeren Intervallen, am besten mit Hilfe eines Heilpraktiker, Arztes oder Homöopathen.

Ledum Wirkung

Ledum wirkt auf Gelenke, Nerven und Haut.

Ledum in der Schwangerschaft

Homöopathie während der Schwangerschaft

Als Akutmittel bei Insektenstichen ist Ledum auch für Schwangere geeignet. Insbesondere bei Zeckenbissen ist das Mittel sowohl als Soforthilfe als auch zur weiterführenden Behandlung angezeigt. Man kann Wasseransammlungen, ödematös geschwollene Gelenke und Gichtanfälle mit Ledum therapieren, wenn diese Beschwerden im Verlauf der Schwangerschaft vorkommen.

Ledum für das Baby

Homöopathie für Säuglinge und Babys

Das Mittel wird Babys vor allem zur Behandlung von Insektenstichen oder Tierbissen gegeben. Die betroffene Hautpartie ist geschwollen und kalt. Auflagen mit kaltem Wasser können die Schmerzen lindern und die Schwellung zurückgehen lassen.

Ledum für Pferd, Hund und Katze

Homöopathie für Tiere

Ledum wird bei Tieren vor allem in der Behandlung von Stichverletzungen durch Nadeln, Gabeln, Insekten oder Nägeln eingesetzt.
Die Tiere sind unruhig und aufbrausend. Sie reagieren empfindlich auf Kälte.

Nebenwirkungen von Ledum

Es spricht in der Laientherapie nichts gegen eine zeitlich begrenzte Anwendung von Ledum, auch in der Schwangerschaft. Chronische oder regelmäßig wiederkehrende Symptome, z.B. Wassereinlagerungen oder rheumatische Beschwerden, sollten möglichst nur unter fachkundlicher Begleitung therapiert werden. Dies gilt insbesondere für Schwangere.

Weitere Themen zur Anwendung von Ledum

Typische Potenzen:
Häufig verwendete Potenzen sind D6, D12, C6 und C12.
Deutsche Bezeichnung:
Sumpfporst
Stoffart:
Heilpflanze
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Redaktionelle Leitung und Qualitätssicherung: Heilpraktikerin

Unsere Quellenangaben

  • Handbuch der homöopathischen Leitsymptome und Bestätigungssymptome, Roger Morrison, Kai Kröger Verlag für homöopathische Literatur, Groß Wittensee, 1. Auflage, 1995
  • Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre, William Boericke, Narayana Verlag, Kandern, 3. Ausgabe, 2010
  • Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel, Henry C. Allen, Urban & Fischer Verlag, 5. Auflage, 2017

Letzte Aktualisierung: 06.11.2023

Bitte beachten Sie:

Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch! Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Heilpraktiker, Arzt oder Apotheker!