Aktuelles aus der Homöopathie

Social Distancing und die Folgen – mit homöopathischen Tipps

30.03.2020

Social Distancing - homöopathische Tipps

Die Einschränkungen im Rahmen der Corona-Krise haben nicht nur organisatorische Auswirkungen auf den Beruf und das Familienleben, sondern sie bringen auch bislang ungewohnte soziale und stressbedingte Probleme mit sich.

Was ist Social Distancing?

Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, setzt die Bundesregierung auf Social Distancing. Was bedeutet dieser sperrige Begriff? Die Menschen sollen im Sozialleben mindestens 1,5 Meter Abstand voneinander halten, um einer Infektion oder einer Übertragung des Virus vorzubeugen.

Dazu sind eine Reihe an Maßnahmen erlassen worden, die das Leben der Deutschen zur Zeit gehörig auf den Kopf stellen.

Soweit möglich, sollen berufliche Tätigkeiten im Homeoffice ausgeführt werden. Die Kindergärten und Schulen sind geschlossen. Die Menschen sollen zu Hause bleiben. Viele Eltern sind im Moment vor die Herausforderung gestellt, ihre Kinder zu betreuen, zu beschulen und auch noch ihrem Job – im Büro oder Zuhause – nachzugehen. Freizeitaktivitäten, Restaurantbesuche und Treffen mit Freunden sind nicht mehr möglich.

Besonders von diesen Anforderungen betroffen sind Menschen, die unser Gesundheitswesen, die Sicherheit und die Lebensmittelversorgung sicherstellen. Sie arbeiten unter besonderen Umständen: Überstunden und Stress sind nur das Eine. Sie müssen sich auch mit verbalen Anfeindungen auseinandersetzen.

Folgen des Social Distancing

Homöopathische Mittel für die Psyche

Homöopathische Mittel können die Situation nicht ändern. Sie können aber helfen, besser damit umzugehen.

Nähere Hinweise zur Dosierung und Einnahme können Sie hier nachlesen.

Aconitum bei Angst

Social Distancing während der Corona-Krise kann eine Vielzahl an Ängsten hervorrufen. Für ältere und vorerkrankte Menschen herrscht die Angst vor, sich anzustecken und womöglich an der Erkrankung zu versterben. Bei jüngeren Menschen steht eher die Angst um den Job oder die Existenz als Unternehmer im Vordergrund der Gedanken.

Bei all diesen Ängsten kann das homöopathische Aconitum hilfreich sein. Es ist angezeigt, wenn das Angstgefühl durch eine starke körperliche Unruhe begleitet wird. Die Menschen sind sehr unruhig, sie können nicht still sitzen und sind immer in Bewegung. Die Ängste sind besonders abends und auch unmittelbar nach dem Einschlafen am größten. Typisch ist ein Erwachen ein bis zwei Stunden nach dem Einschlafen mit Schrecken.

Argentum nitricum bei innerer Unruhe und Nervosität

Wenn nicht so sehr die Angst im Vordergrund steht, sondern eher eine allgemeine Anspannung mit innerer Unruhe und Nervosität, kann das homöopathische Argentum nitricum beruhigen und entspannen. Typisch für einen Bedarf an Argentum nitricum ist eine hektische Betriebsamkeit, Durchfälle wegen der Sorgen, allgemeine Zukunftsängste und Verlangen nach Süßem. Das Verdauungs- und das Nervensystem sind durch die Sorgen sehr belastet.

Cocculus bei Schlafmangel

Sorgen, Kinderbetreuung, Erschöpfung oder Schichtdienst: Die Gründe für Schlafmangel sind vielfältig. Wer in der Nacht nicht ausreichend schlafen kann, ist am nächsten Tag gereizt, kann sich schlecht konzentrieren, ist müde oder leidet unter Kopfschmerzen und Schwindel. Gerade in der belastenden Situation durch die Corona-Krise ist es aber wichtig, weiterhin leistungsfähig zu bleiben. Das homöopathische Mittel Cocculus kann nach einer oder mehreren durchwachten Nächten Beruhigung bringen, sodass die Sorgen nicht mehr mit ins Bett genommen werden und trotz Übernächtigung ein erholsamer Schlaf möglich ist.

Coffea für überdrehte Kinder

Bei einem geregelten Tagesablauf mit Kita, Schule und Freizeitaktivitäten sind Kinder in der Regel abends auch ausgepowert und müde. Neben dem Job schaffen es Eltern im Moment wahrscheinlich nicht, ihre Kinder so zu beschäftigen, dass sie abends müde sind. Da auch alle Freizeitaktivitäten und sportliche Betätigungen im Moment nicht stattfinden können, haben Kinder abends noch viel Power und sind mitunter sehr überdreht. Für die Eltern ist das eine schwierige Situation. Sie benötigen Erholung, um Kraft für den nächsten Tag zu haben. Womöglich müssen Eltern auch abends noch arbeiten, wenn die Arbeit im Homeoffice zusammen mit den Kindern einfach nicht möglich gewesen ist. Hier kann Coffea die Kinder beruhigen und entspannen, sodass die Nacht als Erholungsphase für Kinder und Eltern da ist.

Ignatia bei Kummer, Streit und Sorgen

Die momentane Situation durch die Corona-Krise ist an sich schon beängstigend genug und sorgt sicher auch in vielen Familien und Unternehmen für Zündstoff. Besonders schwierig wird es dann, wenn die Situation schon vor dem Social Distancing angespannt oder von Kummer und Streit beherrscht war. Das homöopathische Ignatia kann sensible und nervöse Menschen mehr Stabilität geben. Ein Hinweiszeichen auf den Bedarf an Ignatia sind tiefe, lang gezogene Atemzüge und häufiges Seufzen. Die psychische, angespannte Verfassung löst zahlreiche nervöse Beschwerden im Bereich des Herzens und des Magens aus.

Nux vomica bei Reizbarkeit, Ärger und Wut

Social Distancing bedeutet, dass man sich nicht mehr so gut ablenken und aus dem Weg gehen kann. Kleinigkeiten führen dann rasch dazu, dass man gereizt reagiert. Die Spannung durch die Einschränkung entlädt sich mitunter in aggressiven Wutausbrüchen. Menschen, die Nux vomica brauchen können, sind leicht gekränkt, ungeduldig und sehr ehrgeizig. Ein Hinweiszeichen für den Bedarf an Nux vomica ist ein sehr großes Verlangen nach Stimulanzien wie Kaffee, Nikotin, Drogen oder Alkohol. Auf der körperlichen Ebene zeigen sich vor allem Magenschmerzen und Bauchkrämpfe.

Passiflora bei Schlafproblemen durch Ängste und Sorgen

Die Belastungen durch die Corona-Krise können Menschen im Job, bei der Kinderbetreuung oder innerhalb der Familie stark belasten. Wenn man einfach nicht einschlafen kann, keine Ruhe findet, immer wieder aufwacht oder für längere Zeit wach liegt, fehlt die notwendige Erholung.

Das homöopathische Passiflora ist hilfreich bei Schlaflosigkeit und Schlafproblemen, die in Zusammenhang mit Nervosität, Ängsten sowie geistiger oder körperlicher Erschöpfung stehen.

Sepia bei Überforderung

Kinderbetreuung, Homeoffice, Arbeitsüberforderung im Handel und im Gesundheitswesen verlangen den Menschen in der Corona-Krise viel ab. Social Distancing verschärft die Situation noch. Das homöopathische Mittel Sepia kann hilfreich sein bei erhöhter Reizbarkeit und Überforderung. Menschen, die einen Bedarf an Sepia haben, arbeiten immer weiter und empfinden alle Ansprüche, die an sie gestellt werden, als zusätzliche Belastung. Die Überforderung bessert sich kurzfristig nach einem Streit oder nach einem Herausschreien der Wut. Auf der körperlichen Ebene zeigt sich hartnäckige Verstopfung.

Quellen

  • Homöopathie für Apotheker und Ärzte, Markus Wiesenauer, Deutscher Apotheker Verlag, Band 1, 2019
  • Bewährte Anwendung der homöopathischen Arznei, Norbert Enders, Haug Verlag, Band 1, 5. Auflage 2011
  • Leitfaden Homöopathie, Jan Geißler und Thomas Quak, Urban & Fischer Verlag, 2005
  • Handbuch der homöopathischen Leitsymptome, Roger Morrison, Kai Kröger Verlag, 1. Auflage 1995

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